Wir finden also ein neues Hotel, und machen uns auf die Suche nach der 'Party', zu der Renadorn von dem mysterioesen Mr. Jakob eingeladen wurde. Das erste, was wir finden scheint eine wilde, zusammenhangslose Anhaeufung von Leuten, die sich wichtig halten, und Nutten zu sein. Keiner weiss, wer der Gastgeber ist, niemanden interessiert es, ob wir eine Einladung haben. Renadorn sorgt dafuer, dass wir alle was zu trinken haben, und wir sehen uns um. Ca. 500 Leute sind in diesem riesigen Saal, und nichts scheint Struktur zu haben. Ich denke nicht, dass wir hier richtig sind, und beschliesse, mit Jasra noch die Hotels links und rechts von hier abzuchecken, waehrend Renadorn hier die Stellungn haelt.

    Aber unsere Suche bleibt erfolglos, und als wir uns dem Eingang des ersten Hotels naehern, kommt uns ein Araber entgegen mit je einer Frau links und rechts. RAZIM??? Na, eigentlich haett ichs wissen sollen, dass sich unsere Wege bald wieder kreuzen wuerden, und werde mich hueten, dies fuer einen Zufall zu halten - ebensowenig, wie die Tatsache, dass die in der Tat charmante Jasra mir und Renadorn an den Fuessen klebt... Man begruesst sich mit giftiger Freundlichkeit, und ich versuche, Renadorn aufzuspueren, um ihn ueber die neuesten Umstaende zu warnen, und eventuell das Treffen mit Jacob zu dritt statt zu fuenft zu organisieren.

    Renadorn geht es gut. Er sitzt einen Tisch weiter als zuvor, und erzaehlt, dass Jakob gerade hier war und bald wieder hier sein wird, um die Lage abzuklaeren. Dass Razim in der Stadt sei, habe er von diesem bereits erfahren, aber es scheint ihn nicht sonderlich zu stoeren - well, vielleicht bin ich auch wirklich ein wenig uebervorsichtig. Aber ich war nicht diejenige, die mit dieser Geheimniskraemerei angefangen hat!

    Bald gesellen sich auch die anderen beiden zu uns, und da ich davon ausgehe, dass Jasra ihren Begleiter ueber die letzen Geschehnisse informiert hat, nehm ich ihn mal beiseite und erzaehle ihm, dass das Bild meiner Grossmutter aus der Gallery von Amber gestohlen wurde, und dass das dieses Bild sei, das wir gestern im Louvre gesehen haben - oder zumindest die Kopie, wie ein anderer Anwesender uns mitteilte, eben der, der uns gleich gegenueberstehen wird. Ich hoffte, dass er durch die Offenheit meinerseits in den familiaeren Dingen hier ebenfalls ein wenig auftaut, es koennte sich ja auch um das Portrait seiner Grossmutter handeln, was aber nicht der Fall zu sein scheint. Aber er war interessiert, besonders daran, wer denn diesen Frevel hat durchfuehren koennen.

    Da gesellte sich aber auch schon Mr. Jacob zu unserem Tische und stand uns mehr oder weniger Rede und Antwort. Zusammengefasst ergab sich folgende Geschichte seinerseits: Sein Vater scheint einer meiner Onkels zu sein, der sich hier niedergelassen hat, und sich den rechtmaessigen Eigentuemer dieses Bildes nennt, dessen Kopie im Louvre ausgestellt ist. Angeblich solle dieses Bild allerdings einen negativen Einfluss auf diese Gegend haben (eventuell die Schwierigkeit hier zu reisen), und deswegen habe er jene Louvre-Kopie angefertigt, so dass er die Aufmerksamkeit anderer (z. B. von uns) auf sich zieht, um diesen (uns) das Bild mitzugeben, damit wir es woanders unterbringen. Eigentlich simpel. Da mir anfangs nicht klar war, dass wir IHM bereits einen Gefallen damit tun, das Bild zu entfernen, habe ich nach dem 'Preis' gefragt, welcher ein weiterer Transport sein solle. Da ich nicht sofort mich bereit erklaeren wollte, irgendetwas, von dem ich nicht weiss, was es ist, und welche Eigenschaften das Ding besitzt, zu transportieren, zoegerte ich sichtlich, worauf Razim die Gelegenheit ergriff und seinerseits einwilligte. Aergerlich. Jetzt muss ich gezwungenermassen mit ihm zusammenarbeiten.

    Nachdem geklaert war, dass wir uns morgen abend hier wiedertreffen um das Bild zu nehmen, verabschiedete sich Jakob, der seinen Angaben nach noch nie in Amber war, mit der Begruendung sich um seine anderen Gaest kuemmern zu muessen. Jasra wies darauf hin, dass wir mit Jakobs Vater wohl bereits Bekanntschaft gemacht haben, was einleuchtet.
    Anyway, der Abend versprach fuer mich keine weiteren Informationen, und so begab ich mich, wie Jasra auch, in mein Bett.

    Renadorn muss wohl den Abend noch maechtig aufgedreht haben, denn als ich am naechsten Tag gegen 11 mal nachsah, ob er schon wach sei, sah ich 3 Fuesse unter der Bettdecke hervorschauen... ich hinterliess ihm also eine Nachricht an der Rezeption und begab mich mit Jasra wieder zum Louvre. Ein kurzes Gespraech mit dem Museumsdirektor ergab nichts Neues: Das Bild ist nirgendswo verzeichnet, und der fuer diesen Bereich zustaendige Angestellte ist krank. Jasra erkundigt sich nach dem Aussehen der betreffenden Person, und findet heraus, dass es wohl Jakob selber sei. Beim Verlassen seines Bueros sinnieren wir, wie sinnvoll es waere, nicht zu bitten, sondern einfach zu nehmen, und treffen mit unseren beiden maennlichen Begleitern zusammen. Renadorn scheint verdammt schlechte Laune zu haben, und erzaehlt wirres Zeugs, wie, dass Razim ihm das ganze Hotel ins Bad geschickt habe, damit er nicht schlafen koenne... Waehrenddessen begibt sich Razim zum Direktor, lockt ihn auf die Ausstellungsgaenge und gibt uns ein Zeichen, dass wir uns jetzt in seinem Buero umsehen koennen, was Renadorn auch sofort wahrnimmt. Ich schlender derweil mit Jasra ebenfalls vor die Tuer des Bueros. Nach etwa 5 Minuten kommt Razim mit dem Direktor wieder zurueck - es hoert sich so an, als habe er ebenfall Interesse an einem Bild bekundet, und keine Einigung erzielt. Sie betreten beide das Buero, wo auch Renadorn noch stecken muss. Aber nach einer Weile, kommt Razim alleine zurueck und tuschelt mit Jasra heftig. 'Wo ist Renadorn?' frag ich also, und erhalte nicht wirklich eine Antwort, sondern hoere was von gackernden Angestellten. Die Tuere geht wieder auf, und der Direktor kommt heraus, ignoriert uns, und geht zuegig in Richtung Ausgang. Razim und Jasra gehen nochmal ins Buero, und berichten, dass sie neben lauter schlafenden oder gackernden Mitarbeiter auch einen ausgezogenen Mann gefunden haben, der der Direktor haette sein koennen - daneben Renadorns Fransengewandung. Nun, ich habe genug gehoert und versuche die beiden zu beruhigen, die sich sichtbar wegen der Situation erregen. 'Du hast doch nicht etwa geglaubt, Renadorn sei ein gewoehnlicher Mensch' ruf ich Jasra zu, als wir an der Stelle vorbeikamen, an der bis vor kurzem noch meine Grossmutter hing, jetzt aber eine Luecke zwischen den anderen Bildern klaffte. Ich mache mich auf den Weg zum Hotel, waehrend die anderen beiden, heftig gruebelnd, noch ein Cafe aufsuchen wollen.

    Ich muss im Hotel nicht lange warten, als Renadorn hereinspatziert und mir ein grosses, flaches Paeckchen in die Hand drueckt. Trimpfierend umarm ich ihn, und begebe mich damit in mein Zimmer. Da der Rahmen fehlt kann man unten in der Ecke nun J.C. lesen. Jakob... wer? Ich bereite mich auf einen Abgang vor: Packe mein Zeug zusammen, melde mein Zimmer im Hotel ab, und bringe die Kopie schon mal zu Twister (Binde sie ihm um den Bauch). Dann lassen wir die Puppen doch mal tanzen!