Nachdem ich ein bisschen Abstand zu den vergangenen Ereignissen gewinnen konnte, beschliesse ich, dass es wieder Zeit wird in Erscheinung zu treten. Martin stellt sich taub (was man ihm nicht wirklich veruebeln kann), und so mache ich mich auf den Weg zu Jasra.

    Unterwegs verkuerzt sie meinen Weg, indem sie sich mit mir in Verbindung setzt, und zieht mich rueber. Sie war einige Zeit unterwegs und hat sich irgendwo ein Schwert machen lassen, um, O-Ton: 'beim naechsten Gefaecht nicht mehr mit Feuerlampen werfen zu muessen'. Das hatte sie auch daran gehindert zu entscheiden, ob sie der Hochzeit ihres Sohnes beiwohnen solle oder nicht. Wie dem auch sei, ich denke, dass ich auf sie zaehlen koennen werde, wenn ich gegen Fiona in den Kampf ziehen werde.

    Man beschliesst, bei Luke vorbeizuschauen, damit sie ihre Schwiegertochter ebenfalls mal kennenlernt. Unterwegs machen wir noch einen kleinen Zwischenstop bei meinem neuen Schatten, da ich Jasra ja ein eigenes Trumpdeck versprochen hatte, und ihr somit mein zweites uebergebe.

    Luke empfaengt uns so, wie man eine Mutter empfaengt und hat nicht wirklich etwas zu sagen. Coral ist teilnahmslos und undurchsichtig wie vor einigen Tagen und die Situation und Stimmung laed nicht ein das Thema Fiona zu Tisch zu bringen. Deswegen bittet Jasra Luke um Razims Karte, damit wir mit ihm Kontakt aufnehmen koennen. Die Verbindung ist aber grotesk schlecht und Jasra will den schnellen Weg nicht riskieren, aber Razim hat uns ausdruecklich eingeladen hierher zu kommen. Ausserdem hat er uns gebeten unterwegs bei Benedict vorbei zu schauen, wovon ich aber Abstand nehmen moechte.

    Unterwegs passiert nichts spannendes, und so gelangen wir nach 1, 2 Tagen Flug in ein Gebiet, in dem in einer Talsenke eine mittelalterliche Stadt ihre Tempeltuerme dem Himmel darbietet. Beim einmaligen Umkreisen dieser Stadt entdecken wir am Talhang einen kleinen Schrein. Kopfschuetteln... Wir besorgen uns zwei Reittiere und wenden uns an eines der Stadttore, wo man uns nach Name, Herkunft, Reisegrund und Dauer des Aufenthaltes hier fragt, bevor man uns ein Formular, das man Visum nennt, in die Hand drueckt und uns weiterlaesst.

    Die Stadt selber hat vielleicht 20.000 Einwohner, und - huch? irgendetwas, was starke Aehnlichkeit mit Renadorn hat, fliegt ueber die Haueser hinweg. Wusste gar nicht, dass er auch fliegen kann?! Einige Zeitlang spaeter kreuzen sich unsere Wege in unseren Dimensionen wieder und wir setzen uns in eine Herberge, wo er ein bisschen erzaehlt. Z.B. dass Razim ausgeflippt ist. Das ist nicht wirklich etwas neues, aber trotzdem wollen wir wissen, wo er ist und erfahren, dass er vor Stunden eine Audienz beim Hohen Rat erbeten wollte und seitdem verschwunden ist. Ferner hatte er mit Razim auf dem Weg von der Hochzeit zu Razims Wueste eine Begegnung mit Benedict, der sich gerade mit 'Banditen', eine Truppe unter der Fuehrung von Dalt, herumschlaegt und Dalt wohl doch das Zeug hat, Benedict beschaeftigt zu halten. Aber dann sei Razim urploetzlich verschwunden ohne ein Wort zu sagen und habe ihn, wirres Zeug erzaehlend, hier wiedergefunden.

    Jasra macht sich Sorgen und zieht sich zurueck, um einen Wegweiser zu erschaffen, der ihr hier den Weg zu Razim zeigt. Auch ich nutze die Zeit ein paar Eindruecke ueber diesen Ort im Stillen zu sammeln und bemerke, dass die Macht des Patterns hier ausserordentlich schwach gesiedelt ist. Deswegen vielleicht die schwache Verbindung damals zu Razim?

    Jasra fuehrt mich direkt vor die Tore des oertlichen Gefaengnisses, und die beiden Wachen davor lassen uns wieder zurueck in die Herberge gehen und beraten. Razim in ernsthaften Schwierigkeiten? Hat man ihm die Trumpkarten abgenommen? Oder ist er freiwillig dort? Wir machen uns kurzerhand unsichtbar und gelangen so in das Gefaengnis, bis Jasra direkt nach unten deutet. 'Razim?' Er antwortet. 'Hast du deine Trumpkarten noch?' Bejahung. 'Na dann...' Wie auf Kommando wenden wir Frauen uns zum Gehen, aber die Neugierde haelt uns noch fuer ein paar mehr Fragen, wie: Was zum Teufel tust du hier? Es ist wirklich nicht einfach seinen Ausfuehrungen zu folgen, aber er bittet uns, den Schrein am Waldrand zu besuchen, und wir werden verstehen, was ich bezweifle. Aber wir tun ihm den Gefallen und besuchen am naechsten Morgen zu dritt besagten Schrein. Ein Einhornschrein. Na toll... und? Razim meinte, dass er diesen Schrein erbaut hatte. Hat er etwa ein Einhorn gesehen? Hat er vielleicht das Einhorn gesehen? Das wuerde erklaeren, weshalb er von Renadorn so schnell weg war, aber ich tippe eher auf zuviel Halluzinoide. In dem Moment bekomme ich einen Trumpcall, und habe, nachdem ich mich geoeffnet habe, von einem Daemonartigen Wesen zugefaucht. Benommen schreck ich zurueck und versuch meine Staerken einzusetzen, aber in dem Moment ist der Kontakt auch schon wieder zuende. Die anderen gucken verdutzt, und gleich darauf bekommt Jasra einen Trumpcall, und zieht Razim zu sich. Vom Daemonencall berichtend nickt Razim und meint, er habe aehnliche Erfahrung gemacht - kurz vor Jasras Anruf aus Kashfa. Gurgelnd versucht er den Klang der Geraeusche, so wie er sie sich gemerkt hat, wiederzugeben, aber seine Stimmbaender entlocken Renadorn nur ein Kopfschuetteln. Ein Mind-to-Mind Contact zwischen den beiden bringt beinhaltete Wortfetzen wie Krieg/Drohung, Warnung/Gefahr und Wolken/hoch oben als Bestandteile der Nachricht zum Vorschein. Krieg haben wir ja hier um die Ecke mit Benedict, Gefahr besteht immer, und hoch oben sind entweder die Shadowstorms, oder aber auch die Tuerme der Stadt in unserem Ruecken. Wir beschliessen, dass es Zeit wird, den Erzmagier, der in dem Siegelturm leben soll, einen Besuch abzustatten.

    Nachmittags fangen wir an uns einen Weg durch die Schutzzauber, die den oberen Bereich vor allem schuetzen, zu bahnen, und sind damit kurz vor Mitternacht durch. Razim besteht auf eine Treppe, und so erschafft Jasra eine Wendeltreppe, die Aussen am Turm nach oben fuerht.

    Razim voran erklimmen wir den Turm. Als ich mit Jasra und Renadorn durch ein durchgeschlagenes Fenster klettere und in einer Bibliothek stehe, hoere ich Razim bereits sich mit jemanden unterhalten und finde ihn auch einen Raum weiter vor einer eindrucksvollen Person, die darauf Wert legt als Magier erkannt zu werden. Das Gespraech hat bereits wieder ihren unaufhaltsamen Lauf genommen, und auch die Vorstellung Jasras und meiner Person koennen die Kluft, die sich zwischen uns und dem Magier erstreckt nicht mehr verkleinern. Es fallen Beschuldigungen, Beleidigungen, Bitten, Belehrungen und letzenlich auch Blut. Sich gegen die Beschwoerungen des Magiers schuetzen wollend bringt Razim den alten Mann kurzerhand um. Ein trockenes Gefuehl macht sich in mir breit, und achselzuckend wende ich mich der Bibliothek zu, wie die anderen auch. Razim findet scheinbar Gefallen am Ring des Magiers, den dieser 'Ring der Rueckkehr' nannte, nachdem Razim ihm diesen entwendet hatte. Die naechsten Stunden verbringt er mit einer fieberhaften Suche in der Bibliothek nach der Bedeutung dieses Ringes.

    Twister, den ich zu Beginn dieser Aktion unsichtbar gemacht habe, enttarne ich wieder. Plan ist es eigentlich fuer das Volk dieser Stadt aus dem Tod ihres Tyrannen/Beschuetzers/was auch immer der Erzmagier representierte das Beste zu machen. Zuerst sollte es ueber dessen Tod in Kenntnis gesetzt werden, was ich vom Turm aus mache. Die Reaktion ist aber selbstbewusster als ich es diesem Dorf hier zugetraut haette: Die Aussenfenster zerbersten alle, als ein Feuerball oben einschlaegt, und auch Twister wird unter Beschuss genommen. Aua. Die anderen sind auch nicht begeistert von meinem Alleingang, aber im Moment sitzen wir hier im Turm, die Treppe wurde wieder entfernt, unten wartet ein Ring aus Soldaten, aber wenn es hier noch irgendwelche interessanten Sachen oder Infos zu holen gibt, dann haben wir auch die Ruhe und Zeit, diese zu finden...