Jasra und ich setzen uns also zu unseren Freunden ans Lagerfeuer, an dem gerade ein riesiges Viech gebraten wird - schmeckt ein bisschen nach Elephant - und sie erzaehlen, dass sie den einen Brand, der gerade reglos daliegt, ziemlich abgerissen und ungepflegt aussieht, in einem verwuesteten Schatten gefunden haben - er schien die einzige lebendige Kreatur in dieser Welt zu sein. Sie haben ihn gefunden als sie nach der Flucht aus Bratinnien/Correlan Ygg auffinden wollten, von dem Renadorn erzaehlt, dass er ihn auf seiner Odyssee hierher zweimal gesehen habe: einmal in voller Bluete und vor Lebenskraft strotzend, und dann verdorrt und vertrocknet im Sterben liegend...

    Der andere Brand, scheinbar der Schamane dieses Eingeborenenstammes, sitzt schweigend mit am Lagerfeuer und scheint Jasra zu beobachten. Renadorn und Razim berichten, dass er sehr gespraechig war und durchaus Artos an Wissen ueber Amber das Wasser reichen kann. Zumindest ueber das alte Amber, denn kurz vor der Endschlacht mit dem Chaos setzt seine Erinnerung aus, und geht erst wieder hier, in diesem Schatten weiter. Dabei ist er sich bewusst, dass er nicht das Orginal ist, und fuehlt, dass er nicht zufaellig existiert, sondern eine Aufgabe hat. Nur welche?! Ausserdem verfuegt er ueber die gleichen Trumpfaehigkeiten wie der Praesident und der Priester.

    Die Maenner haben ihm bereits angeboten, ihn mit nach Bratinnien zu nehmen, und morgen frueh soll es los gehen. Jasra und ich wechseln ebenfalls ein paar Worte mit ihm, aber Razim hat schon angedeutet, dass er sehr philosophische Gedankengaenge verfolgt, und auf anstrengende Konversation habe ich keine Lust derzeit.

    Zu sechst reiten wir also nach Correlan, zu viert (die Damen und die Abbilder) betreten wir das Schloss um dort auf die Rueckkehr Artos' von der Jagd zu warten. Artos scheint es fuer einen schlechten Scherz zu halten, als wir ihn mit seinen beiden Zwillingen konfrontieren (Schatten von ihm, wie er sagt). Auch die beiden anderen Brands verhalten sich still, so dass Artos uns nach kurzer Zeit bittet, sie wieder dorthin zurueck zu bringen, wo wir sie herhaben, damit sein Volk nicht noch mehr Verwirrung erleiden muss. In dem Moment, als Jasra und ich zur Tuer herausgehen und Artos Abbilder uns folgen kommt uns Razim entgegen und schlachtet den abgerissenen, der sowieso ein wenig meshugge war, ab. Die beiden Brands sind dadurch nicht leicht verstoert, aber der Wortwechsel zwischen Artos und Razim entlockt Artos keine tieferen Ambitionen darueber, warum er sich um das Wohl seiner Schatten sorgt, als die rein sentimentalen.

    Noch bevor die Wachen Razim ergreifen koennen springt dieser aus dem Fenster, und verschwindet. Jasra laeuft ihm hinterher, und ich versuche noch ein gutes Wort fuer Razim einzulegen. Jasra kommt bald wieder zurueck, und die Unterhaltung wird vorerst in ein anderes Zimmer verlegt. Aber anstelle dass Artos und der Schamane sich unterhalten, muss ich mal wieder Rechenschaft ueber das ungehobelte Verhalten der Jugend heute ablegen, und meine Bitten, dass er mit uns sein Wissen teilen soll, schmettert er ab. Mit der Botschaft, dass Razim sich eine Audienz mit ihm ohne seine Wachen verspielt hat, (wie kann er es wagen, den koeniglichen Parkett mit Blut zu besudeln!) schmeisst er mich raus und ich suche Razim, den ich an der Tankstelle wiederfinde. Diesen Ort deklarieren wir vorerst als Treffpunkt, bevor ich nochmal mich in Bratinnien unters Volk mische.

    Als wir alle wieder an der Tankstelle zusammenkommen berichtet Jasra, dass sie sehr bald nach mir ebenfalls den Raum verlassen sollte, aber danach sich noch im Schloss umgesehen hat und sich jetzt sehr gut darin auskennt (inklusive Geheimgaenge in den koeniglichen Privatgemaechern). Renadorn erzaehlt, dass er die ganze Unterhaltung mit Artos und dem Schamanen mitgehoert hat, und dass in Artos dabei leichte Zweifel ueber seine Person gesaet wurden. Er beginnt zu ahnen, dass der Schamane doch nicht nur ein Schatten seiner waere, sondern die Umstaende dafuer sprechen, dass sie beide Schatten des Orginals seien, was er aber sicher so noch nicht wahrhaben will. Nach dem Gespraech hat Renadorn sich dann noch in Artos Arbeitszimmer geben und seine Trumpkarten von dort genommen: Eric, Oberon, Deirdre, und Fiona... Die dritte Whiskey-Flasche nur angebrochen bei Mike, dem Tankwart, zuruecklassend, steht der Plan, die beiden Brands zu beobachten, aber keine 50 Schritte von der Tankstelle bekommt Renadorn nicht nur das Kotzen sondern fleht um Hilfe, da sich ein Gift in seinem Blut im Koerper ausbreitet...

    Waehrend Jasra einen Mantel aus Trockeneis um ihn legt um ihn somit einzufrieren, hole ich von der Tanke die angebrochene Flasche, und dann nehmen wir uns auch noch das Auto vom guten Mike und fahren damit nach Lucelan in eine Klinik. Dort wird Renadorn (oder eher der Eisklumpen) in eine spezielle Anstalt geflogen, und ein bisschen vom Whiskey zur Laborprobe zurueckgelassen. Als man Renadorn (oder das, was er gerade darstellt) langsam auftaut, kommt er auch schnell wieder zu Bewusstsein und wird zitternd wieder zum Menschen, als er aufflucht und meint, das Gift breitet sich immer noch aus. Verzweifelt schreien wir das Personal, das anwesend ist, an, dass er wieder eingefroren werden muss, aber die gucken nur noch verwirrter, und in dieser Zeit entledigt sich Renadorn des Giftes von selber. Proben von dem Blut, das er aus dem Koerper entfernt hat, ergeben Spuren eines uralten Giftes, das man im Mittelalter gerne verwendet hat. Inkubationszeit sind einige Stunden, danach ist es toedlich. Gegengift? Ja klar, hier... Renadorn ist sich so gut wie sicher, dass die Trumpkarten mit diesem Gift, das magisch injiziert wurde, vor fremden Zugriff geschuetzt waren.

    Nun, Artos hat nicht erkennen lassen, dass er magisch bewandert ist, und somit faellt unser Blick zum ersten Mal richtig auf den Hofmagier Marlin. Obwohl ich es fuer unwahrscheinlich halte, dass er mir in Sachen der Magie das Wasser reichen kann, bin ich dafuer ihn mal genauer unter die Lupe zu nehmen, gegebenenfalls auch zu beseitigen. Aber die Beschattung der beiden Brands ist nach wie vor Prioritaet Nr. 1, und somit gehts wieder zurueck nach Bratinnien, wo ich mich erst einmal vom ganzen Stress erhole. Abends erzeahlen die anderen, dass Artos und der Schamane mit Jasra einen Ausritt gemacht haben, und dabei Correlan nicht verlassen haben. Am Ende des Ausrittes habe Artos Jasra darum gebeten ihm eine Uebersicht ueber die an Artos grenzenden Schatten zu geben - scheint er tatsaechlich nicht selber durch die Schatten wandern zu koennen? - was uns alle dazu veranlasst selber zu forschen, wieviele Schatten es hier eigentlich gibt. Um es kurz zu machen, es sind sechs: Correlan, Lucelan, Iridom (Rom), Enigor (Tankstelle), Rinon (Schamanenvolk) und Caracbar (leblos). Nimmt man die Anfangsbuchstaben dieser Namen kann man das Wort 'Circle - Kreis' bilden. Welche Ironie! Ausserdem kommt man, wenn man von Lucelan nach Rinon will, immer durch Enigor und Correlan, andere Wege sind uns derzeit verschlossen geblieben. Und die Suche nach Ygg laeuft immer so, dass man durchaus einem Ziel folgt, aber es doch niemals erreicht, sondern immer im Kreis herum laeuft - immer am Ziel knapp vorbei...

    Als ich Renadorn frage, ob denn seine beiden Freunde aus den Courts noch da seien machen wir uns auf die Suche nach den zwei und finden ihre Ueberreste in Rinon, dabei Spuren von einem(?) grossen Daemon. Renadorn geht mal kurz suchen und findet tatsaechlich etwas, und meint spaeter, dass mindestens ein Chaoswesen auf dem Weg zu uns sei. Hoffnung keimt in mir auf - kann es moeglich sein, dass diese Wesen ebenfalls hierhergelockt wurden, oder sind sie aus freien Stuecken hier? Kennen sie vielleicht den Eingang? Eventuell sogar den Ausgang?! Aber die Stunden des Wartens schleichen, Razim hockt im Gebuesch mit gezogenem Schwert, und als Renadorn dann tatsaechlich meint, dass sie kommen, konzentriere ich mich auf das Pattern in mir.

    Es sind zwei in Daemonengestalt, die Renadorn wie militaerisch ihm Vorgesetzte behandeln. Zwar ergibt sich, dass sie es waren, die Renadorns Bekannte umgebracht haben, da sie ihnen keine Informationen gegeben haben. Ferner sind sie hier um nach Gilva zu gucken, woraufhin Renadorn von ihrem Tod erzaehlt. Ausserdem kritisieren sie auch, dass sich Renadorn mit Amberiten abgibt, was dieser mit dem Spruch 'manchmal isst der Teufel Fliegen' abhackt. Wie wagt er es! Okay, ich hoffe fuer ihn, er meint es nicht wirklich so... Weitere Informationen kommen nicht heraus, aber wir beschatten sie natuerlich. Zuerst laufen sie noch laengere Zeit in Rinon herum, so als ob sie etwas suchen wuerden, dann machen sie sich einem weiteren Schatten auf (viel Auswahl gibt es hier ja nicht.)

    Wir hingegen verfolgen noch eine weitere moegliche Informationsquelle: Der Priester. Mal gucken, was der uns alles zu erzaehlen weiss. Und damit ihm auch die Zunge ein wenig lockerer wird, besorgen wir uns in Lucelan eine Warheitsdroge, die dort als Partygag verkauft wird. Zusammen mit Alkohol scheint sie ja doch eine gewisse Wirkung zu haben, also dann mal los...