Benedict bietet uns an den Tag mit ihm bei einem Glas Wein zu beenden, und am naechsten Morgen ziehen wir weiter Richtung Feindesland. Etwa eine knappe Tagesreise zu Fuss von der gegnerischen Burg entfernt treffen wir auf sein Lager, und Vincent redet die ganze Zeit nur von rein, Dalt toeten, Marla mitnehmen, raus. Wann und wie scheint ihn nicht zu interessieren...

    Twister im Wald gefunden mache ich noch einen kurzen Erkundungsflug ueber die Burg, die vor einem See vor uns liegt - kurz v.a. deshalb, da die Burg auch ueber Luftabwehr im Sinne von fliegenden Daemonen verfuegt, von denen sich zwei von oben auf uns stuerzen. Hartnaeckige Biester, die ich mir solange vom Leibe halten kann, bis wir im See notlanden. Ich bleibe kurz unter der Wasseroberflaeche, aber als Twister wieder nach Luft schnappt sehe ich den Schatten von oben auf ihn zugleiten und aus dem Wasser fischen. Verdammt. Aber noch beim ans Ufer Schwimmen sag ich mir, dass er es selber schaffen muss. Erfahrung genug sollte er inzwischen haben.

    Von Benedict lasse ich mich wieder an ein Feuer zurueckbringen, wo auch Renadorn und Vincent ruhen. Und waehrend ich Renadorn lachend meine Vorliebe fuer kalte Baeder unter die Nase reibe trumpt mich Jasra an. Ich frag nicht viel sondern strecke sofort meine Hand aus, und sie erzaehlt Aehnliches wie das, was bereits geruechteweise erzaehlt wurde. Allerdings bestaetigt die Tatsache, dass sie in die Kerkerzelle, in der sie die letzten Tage verbracht hat, durch meinen Trump gekommen war, Vincents Annahme, dass Dalt entweder selber mit den Eigenheiten von Trumps gut vertraut ist, oder unter seinen Verbuendeten eine Person mit solchen Kenntnissen hat. Anyway, da Vincent rumjammert, dass der Feind jetzt durch meinen Erkundungsflug (welcher in der Tat keine neuen Erkenntnisse lieferte) gewarnt sei, draengt er zum Aufbruch. Neue Verwirrung stiftet noch der Teller, den Jasra in der Hand haelt, auf den eine Skizze ist, und sie behauptet, das sei ein Trump zu ihrer Gefaengniszelle - von ihr erstellt(!)

    'Rein' ist also kein Problem. 'Raus' aus der Zelle auch nicht so wirklich. Waehrend die Maenner (die Zyklopen sind auch dabei) sich also eine Blutspur hinter sich lassend nach oben kaempfen und dabei jede Menge Spass zu haben scheinen, mache ich von dem zu mir genommenen Schwert nur dann Gebrauch, wenn mir ein anderes zu nahe kommt. Keine Stunde vergeht, und wir sind im hoechsten Turm auf der obersten Etage, und waehrend Jasra und Renadorn uns die Armee auf der Wendeltreppe vom Leibe haelt, oeffnet Vincent die letzte Tuer. Ich frage dafuer Benedict, ob er noch ein paar Maenner zur Verstaerkung fuer uns hier hat, aber er ist allein.

    Dicke Rauchschwaden kommen uns entgegen, als wir die Fluegeltuer offen haben, und da derjenige, der diese Burg aus dem schwarzen Gestein, aus dem hier alles besteht, gegossen hat, nicht auf Fenster stand, hat der Rauch auch keine Moeglichkeit irgendwie abzuziehen. Ich hole tief Luft, und blicke mich in einem grossen Hauptsaal um, bzw. versuche durch die vom Rauch traenenden Augen irgendeine Spur von Marla auszumachen. Rechts und links gehen Tueren weg - wahrscheinlich schliesst sich ein Kreis aus Raeumen um den Treppenaufgang. Im ersten Zimmer ist der Rauch noch schlimmer, ueberall steht noch alles lichterloh in Flammen und mir ist klar, dass ich hier oben keine lebende Seele mehr finden werde. Tote? Nein. Dalt (nehme ich an) hat uns gehoert und ist abgehauen, per Trump, per Magie, wie auch immer. Nach Luft ringend kehre ich zu Vincent zurueck, und gehe die Treppe hinunter, wo Renadorn und Jasra einen inzwischen leicht angeschlagenen Eindruck erwecken. Also loese ich mit Vincent die beiden ab, wobei wir uns leicht zuruecktreiben lassen. Jasra macht dann schon mal den Fluchtweg klar, als noch Renadorn mit einem grossen Bild oben aus den Zimmern wieder auftaucht und vor uns so gut wie zusammenklappt. Dabei haelt Vincent uns fuer einen Augenblick den Ruecken frei indem er irgendwo heisses Oel die Treppe ablaesst und wir treten den Rueckzug an.

    Ausruhen. Debatieren. Meditieren. Lamentieren. Das Bild ist ein leider zerstoerter Trump und zeigt einen Jahrmarkt in einer mittelalterlichen Stadt. Quietschbunt. Und der Kopf der Hauptfigur ist einem Loch gewichen. Abgesehen davon, dass das Bild bereits dabei war zu verbrennen ist es aber noch im besten Zustand. Vincent und Renadorn ziehen genervt andere(?) Bilder von Marla hervor, auf denen das gleiche Schema zu erkennen ist. Und in dieser Stadt befindet sie sich jetzt...

    Ich weiss nicht, wie lange wir durch die Schatten gereist sind, aber inzwischen kann ich keinen Jahrmarkt mehr sehen. Jedenfalls sieht es nicht so aus, als ob sich diese Stadt finden laesst. Auch die Faehrte nach Merlin hat kein Ziel. Gedanken sortierend versuche ich wenigstens Twister wiederzufinden, aber selbst der laesst sich nicht blicken. Tot? Gefangen? Mal wieder? Elendes Schattenviech. Vielleicht such ich mir demnaechst einen anderen Drachen.

    Als ich nach der frustrierenden Suche einigermassen fit bin kann es Renadorn kaum noch aushalten auch noch Vincent, der nur kurz einen ebenfalls erfolglosen Hellride auf Dalt zu hinter sich hat, wieder auf den Beinen zu sehen: Jasra hat versucht mit Hilfe der Kinderzeichnungen den Trump zu reparieren, und scheint tatsaechlich Erfolg gehab zu haben! Diesmal - diesmal entkommt der Einhorn reissende Loewe uns nicht!